AWO Stadtteilladen

Zwei neue Mitarbeiterinnen im Stadtteilladen der AWO
Zusammenarbeit im Stadtteil organisieren - Zugewanderte informieren und unterstützen
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Zwei neue Mitarbeiterinnen gibt es im als Anlaufstelle längst bekannten AWO-Stadtteilladen am Orangeplatz an der Wanner Straße 128: Ana-Maria Benedic ist Sprach- und Kulturlotsin für die Arbeit mit Zuwanderern, Julia Herrmann macht seit kurzer Zeit Stadtteilarbeit für Bulmke und Hüllen.

Die 29-Jährige Ana-Maria Benedic ist Rumänin und wegen ihrer Sprachkenntnisse wichtige Mittlerin zu den Zuwanderern der EU Ost. Sie ist seit drei Monaten Integrationslotsin und hat als solche immer donnerstags von 10 bis 12 Uhr Sprechstunden im Stadtteilladen. Ein Großteil ihrer Arbeit, die vorerst bis zum Jahresende abgesichert ist, besteht aber ansonsten aus Hausbesuchen und Dolmetscherarbeit bei der Unterstützung z. B. des Kommunalen Ordnungsdienstes oder von Behörden, die mit den Zuwanderern zu tun haben. Dass der Bedarf für ihre Arbeit besteht, „ das merke ich tagtäglich“. Andere Regeln, andere Gesetze in Deutschland - das müsse erklärt werden. Die Zuwanderer sollen dabei in Regelstrukturen vermittelt werden. Und sie hat bald gemerkt: Kita- und Schulbesuch sind dabei die wichtigsten Punkte, die Chance für Integration liege vor allem in der nächsten Generation. An ihrem eigenen fünfjährigen Sohn, der den seit zweieinhalb Jahren in Deutschland lebenden Eltern erst vor einem Jahr aus Rumänien folgte, hat sie selbst erlebt, wie der Besuch von Einrichtungen wie die Kita z.B. die Sprachbeherrschung fördert - Schlüsselkompetenz für Integration!
Für Ana-Maria Benedic sind übrigens neben den Mietern auch die Vermieter Ansprechpartner, wenn es um die häufig kritisierte häusliche Verhaltensweisen der Zuwanderer geht. Besser wäre es, wenn die Ballung von Zuwanderern in einzelnen Häusern vermieden werde, ist sie überzeugt. Einzelne Bewohnerfamilien integrierten sich nämlich viel besser in ihre Umgebung. Sie weiß aber auch, dass Vermieter kaum zu beeinflussen sind, wenn sie die Chance haben, in von Leerstand betroffenen und oft schon zuvor heruntergekommenen Häusern viele Menschen unterzubringen.

Im Stadtteilladen am Orangeplatz hat auch Julia Herrmann (30) ihren Arbeitsplatz. Sie ist seit Juni Quartiermanagerin für Bulmke und Hüllen bei 14 Wochenstunden mit einem Zeitvertrag für ein Jahr. Eine recht ungewöhnliche Aufgabe für eine studierte Raumplanerin, die momentan - auch im zeitlich und stundenmäßig begrenzten Vertrag - noch in einer kleineren Gemeinde eine Stelle im Bereich Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing hat. An der dortigen Schreibtischarbeit fehle ihr die soziale Komponente und der direkte Kontakt zu den Menschen, hat sie gemerkt und deshalb Freude an der Arbeit als Quartiermanagerin. Zweimal in der Woche, mittwochs und freitags von 11 bis 16 Uhr, ist sie Ansprechpartnerin im Stadtteilladen.

So ein Stadtteilbüro will ein niederschwelliges Angebot für alle Bürger bieten, die ja erst einmal eine Scheu gleich vor dem großen Rathaus haben, ihre Interessen und Anregungen aber mitteilen wollen oder Angebote nachfragen. Im Stadtteil gibt es mit dem Bulmker Forum und dem Forum „Hüllen aktiv“ schon bedeutende Netzwerke, deren Arbeit zu unterstützen und nach weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu schauen jetzt Aufgabe von Julia Herrmann ist. Sie muss natürlich ihren Stadtteil erst noch kennenlernen, weiß aber schon, was ihr besonderen Spaß machen würde: auch etwas mit Kindern auf die Beine zu stellen.